FINIDNG EVA

Finding Eva ist ein (auto)biographischer Essayfilm, der die sprachraubenden Mechamismen von sexualisierter Gewalt thematisiert und ihnen die selbstermächtigende Entscheidung zu sprechen entgegenstellt.Es geht nicht darum, sich in #MeToo einzureihen, sondern im Sinne von MeToosa die sprachraubenden Stimmen versteinern zu lassen und sich als durch das Erleben von sexualisierter Gewalt subaltern gewordene Frauen in den Olymp der Sprechenden emporzuheben. Wenigstens für Spielzeitlänge. Es geht also um das Recht zu sprechen. Strenggenommen geht es darum, gehört zu werden, da das Sprechen allein noch nicht davor bewahrt, in beredtes Schweigen zu verfallen.Die Vermittlung einer (auto)biographischen Perspektive auf Wirklichkeit bringt die Berührung mit Welt zur Sprache, die jedem Nachdenken über Welt vorausgeht und vermag dadurch die etablierte Konstruktion von Wirklichkeit zu verändern, in welcher sexualisierte Gewalt höchstens als Passepartout geduldet wird.Denn das autobiographische Kunstwerk berechtigt zu sprechen und verspricht gleichzeitig, gehört zu werden. Und was ist und macht mächtiger als diese Berechtigung? Sie ist so mächtig, dass man sich entmachtet sieht, ist man sich dieser Berechtigung nicht sicher. Und so mächtig, dass sie einen die Angst zu sprechen überwinden und sich wieder ermächtigen lässt. In dieser Ermächtigung liegt wiederum die Entmachtung der Unterdrücker:innen und all ihrer Kompliz:innen, da das Einfordern des Rechts auf Sprechen und Gehört- werden den gordischen Knoten, der sprachraubenden Psychologismen und gesellschaftliche Mechanismen vermeintlich untrennbar aneinander kettet, zerschlägt.Finding Eva zoomt rein in das Innenleben junger Frauen, zoomt raus auf ihre Körper und versucht dabei, den Blick auf beides einzufangen. Freigelegt und entfaltet, entblößend und (selbst)darstellerisch.